Das avisierte System adressiert langfristig die dezentrale Patientenüberwachung auf Normalstationen sowie in außerklinischen Umgebungen anhand multimodaler Parameter des Herz-Kreislaufsystems (u.a. Herzrate, EKG, Sauerstoffsättigung, Durchblutungssituation) und der Atmung (u.a. Atemfrequenz/-volumen, Atemluftanalyse). Als Basis zur Auswertung dienen Methoden des maschinellen Lernens, die die Diagnosestellung erleichtern und die ortsunabhängige Integration in verschiedene Einsatz- und Anwendungsszenarien gewährleisten.
Bezahlbare Gesundheit – Mehrwert für Patienten und Gesundheitswesen
Der modulare und mobile Aufbau des geplanten Systems mit standardisierten, offenen Schnittstellen ermöglicht die einfache Integration in andere Plattformen und die Anwendbarkeit für verschiedene Krankheiten, wie bspw. Influenza, Pneumonien und Sepsis. Kontinuierliches Monitoring, bisher nur auf Intensivstationen vorgesehen, erweitert den Systemeinsatz auch auf außerklinische Bereiche, wie bspw. in der Kurz- und Langzeitpflege, der ambulanten Behandlung oder der häuslichen Umgebung. So können Patienten in einer für sie förderlichen Umgebung bleiben und müssen nur bei plötzlicher Verschlechterung ihres Zustands in ein Krankenhaus verlegt werden.
Das M3Infekt-Konsortium unter Leitung des Fraunhofer IIS besteht aus zehn Fraunhofer-Instituten und vier medizinischen Partnern, deren verschiedene fachliche Kompetenzen sich interdisziplinär ergänzen.
Als Konsortialpartner bringt das Fraunhofer IZFP seine Kompetenzen im Bereich intuitiv bedienbarer Tools des maschinellen Lernens ein. Basierend auf dem Modularen Messsystem MMS wurde die Software »M3Infekt Analyzer« erstellt. Diese bietet einen Server an, der eingehende Messdaten beliebiger Sensormodalitäten auch bei variabler, unterschiedlicher Abtastrate synchronisiert, fusioniert und Training sowie Validierung von Modellen zur Analyse und Zustandsprädiktion bedienerfreundlich implementiert. Für in Echtzeit eingehende Daten liefert dieses Modul ständig eine visuelle Zustandsbewertung und bietet ausgangsseitig ein offenes Dateninterface mit der Perspektive, an digitale Standards im Medizinwesen wie Health Level 7 (https://hl7.de/) oder DICOM anzudocken.
Das Projekt M3Infekt wird im Rahmen der internen Programme der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert.
Partner:
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwurf Adaptive Systeme
Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS
Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR
Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP
Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF
Fraunhofer-Institut für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT
Fraunhofer-Projektzentrum Mikroelektronische und Optische Systeme für die Biomedizin MEOS
Klinische Partner:
Klinikum Magdeburg
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Universitätsklinikum Erlangen
Universitätsklinikum Dresden
Ansprechpartner am Fraunhofer IZFP (Daten siehe Visitenkarten)
Dr.-Ing. Klaus Szielasko (Projektleitung)
Kevin Schmitz, M. Sc. (Modulentwicklung maschinelles Lernen)
Cyril Zimmer, M. Sc. (Kernroutinen maschinelles Lernen)
Ansprechpartner am IIS (Gesamtkoordination):
Dr. Christian Münzenmayer (Fraunhofer IIS)
Dr. Michael Scholles (Fraunhofer MEOS)