LIMAtest®: Zerstörungsfreie Korrosionsprüfung an Rohren und Lichtmasten

LIMAtest®: Zerstörungsfreie Korrosionsprüfung an Rohren und Lichtmasten
© Fraunhofer IZFP / Uwe Bellhäuser
LIMAtest®: Zerstörungsfreie Korrosionsprüfung an Rohren und Lichtmasten
© Fraunhofer IZFP
LIMAtest®-Prüfsystem
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Korrosion unterhalb des Erdeintritts

Stehend verankerte Masten, die Leuchten, Lichtsignalanlagen oder Verkehrsschilder tragen, sind durch Umwelteinflüsse, wie Bodenfeuchtigkeit, Feuchtigkeit im Inneren des Rohres, Luftverschmutzung, von Korrosion betroffen. Die so entstehende Schwächung der Mastwandstärke kann die Standsicherheit der Masten nachteilig beeinflussen.

Der kritische Bereich der Korrosionsschädigungen liegt unmittelbar über und unterhalb des Erdeintrittpunktes. Die verbleibende Restwandstärke ist eine relevante Größe, um eine Abschätzung bezüglich Standsicherheit und Biegefestigkeit des betroffenen Mastes treffen zu können. Mittels konventioneller piezoelektrischer Ultraschallprüfung kann aber nur der oben zugängliche Teil des Mastes geprüft werden, kritische Korrosionsbereiche im Erdreich bleiben verborgen.

Die Prüftechnik nutzt die Fähigkeit geführter Ultraschallwellen sich langreichweitig auszubreiten und durch Korrosion bedingten Wandabtrag zu detektieren. Ein elektromagnetischer Ultraschallprüfkopf (EMUS) erzeugt in der Rohrwand eine horizontal polarisierte geführte Welle, die sich in Rohrlängsrichtung ausbreitet. Liegt korrosiver Wandabtrag vor, wird ein Teil der Ultraschallenergie zurück zum Prüfkopf reflektiert und als Echosignal registriert. Die eingesetzten Ultraschallmoden und der gewählte Frequenzbereich bewirken, dass die Signaldämpfung durch Korrosionsschutzmanschetten, Erdreich und Beton so gering ist, dass auch verdeckte und nicht zugängliche Bereiche geprüft werden können.

Durch den Einsatz der EMUS-Prüfköpfe erfolgt die Messung trocken (ohne Koppelmittel); es bedarf keiner Vorbereitung der Oberfläche des Mastes, z. B. Entfernen von Farbe oder Rost. Während der Prüfkopf manuell oder mittels Manipulators um den Mast geführt wird, erfasst die Gerätesoftware in schneller Folge die Echosignale und stellt diese als sogenanntes Ultraschall-B-Bild dar. Wenige Minuten nach dem Start der Prüfung stehen verlässliche Informationen über den Korrosionszustand des Mastes zur Verfügung und können ausgewertet und archiviert werden. LIMAtest® wurde in Kooperation mit der ZWP Anlagenrevision GmbH entwickelt.
 

Einsatzgebiet

  • Schnelle und vollständige Prüfung von Lichtmasten von außen auf Korrosion in von außen unzugänglichen Bereichen

Eigenschaften

  • Kompaktes Prüfsystem mit EMUS-Sende-/Empfangselektronik
  • Schnelle Datenvorverarbeitung
  • Laptop zur Gerätesteuerung, Datenaufnahme und Visualisierung
  • Automatische Archivierung der Messdaten und Erstellung von Prüfprotokollen
  • Integrierte Benutzer- und Prüfprofilverwaltung
  • Optionaler Manipulator für motorisierte 360°-Scans am Lichtmast
  • Modular erweiterbare Sprachoptionen

 

Flyer »LIMAtest®«

 

 

 

© Fraunhofer IZFP
EMUS-Prüfkopf mit Manipulator im Praxiseinsatz
© Fraunhofer IZFP
Prinzipskizze
© Fraunhofer IZFP
Prüfsoftware LimaSoft II mit Korrosionsanzeigen