Presseinformation

45 Jahre Fraunhofer IZFP im Saarland

Presseinformation / 6. März 2017

© Fraunhofer IZFP/Tom Gundelwein
Institutsleitung des Fraunhofer IZFP

Im März 2017 jährt sich die Gründung des ersten öffentlich-rechtlichen Forschungsinstituts im Saarland zum 45. Mal. Dass das alteingesessene Fraunhofer IZFP jung und modern geblieben ist, zeigt sich an der strategischen Neuausrichtung des Instituts weg vom althergebrachten zerstörungsfreien Prüfen hin zu einem richtungsweisenden Institut für lernende Sensor- und Monitoringsysteme in enger Anlehnung an die Leitthemen Big Data und Industrie 4.0 der Bundesregierung.

Vor 45 Jahren wurde nach mehrjähriger Vorbereitungszeit auch im Saarland ein öffentlich-rechtliches Forschungsinstitut – unter der Leitung von Prof. Paul Höller – gegründet: Die metallischen Werkstoffe sollten im Zentrum der Aktivitäten stehen, denn Stahl und Eisen, buchstäblich im Saarland zu Hause, waren die prägenden Werkstoffe, und das Anwendungsfeld war die Kernenergie. Zerstörungsfreie Prüfung wurde als strategische Aufgabe für die angewandte Forschung definiert.

Neue, intelligente und selbstlernende Sensorsysteme

Mit der Berufung von Prof. Dr.-Ing. Randolf Hanke zum geschäftsführenden Institutsleiter am 1. Oktober 2013 wurde ein Fachmann im Bereich zerstörungsfreier Prüfverfahren mit ausgewiesenen Marktkompetenzen an die Spitze des Fraunhofer IZFP berufen. Diese Erweiterung der Führungsspitze war verbunden mit einem Kurswechsel und einer strategischen Neuausrichtung.

»In den vergangenen drei Jahren hat sich das Fraunhofer IZFP grundlegend gewandelt. Dabei war es eine zentrale Zielvorstellung, als international renommiertes FuE-Zentrum für zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) den Fokus unserer Forschungsarbeiten von der klassischen ZfP hin zur automatisierten Erzeugung und intelligenten Auswertung zunehmend hochkomplexer und mehrdimensionaler Datenströme zu verschieben», erläutert Prof. Hanke. Das Fraunhofer IZFP konzentriert sich insbesondere auf Fragestellungen zu Prozessen, denen eine Interaktion von Mensch/Material oder Maschine/Material zu Grunde liegt. Diese Prozesse werden im Wesentlichen in dem vom Fraunhofer IZFP eigens neudefinierten Produktlebenszyklus – von der Materialentstehung über die Produktentstehung, den Produktbetrieb zur Produktwiederverwertung – charakterisiert. »Hierfür entwickeln unsere Wissenschaftler und Ingenieure neue, validierte Technologie-Plattformen für die digitale Welt von morgen und für eine moderne industrielle Qualitätssicherung«, kommentiert Prof. Hanke.

Enge Vernetzung mit der Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Die wissenschaftliche Basis des Fraunhofer IZFP bildet die enge Vernetzung mit verschiedenen Lehrstühlen der Universität des Saarlands sowie mit der htw saar und dem dort neu begonnenen Kooperationsprojekt »AutomaTiQ«*. Darüber hinaus bieten wir in Zusammenarbeit mit dem am Fraunhofer IZFP angesiedelten Fraunhofer-Innovationscluster Automotive Quality Saar AQS insbesondere für die Automobil- und Zulieferindustrie im Sinne der neuen Instituts-Philosophie marktgerechte, smarte Lösungen zur Qualitätssicherung von Werkstoffen und Bauteilen aus einer Hand: Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den werkstoff- und qualitätsintensiven automobilen Hauptmodulen sowie auf Entwicklungen für den effizienten Materialeinsatz und für reibungslose Produktionsabläufe.

»Diese und weitere Maßnahmen dienen der Schärfung unseres Institutsprofils in Richtung einer weiter verbesserten Antizipation von Marktbedürfnissen. Damit erweitern wir zudem unsere fachlich-wissenschaftlichen Kompetenzen zur kosteneffizienten Bearbeitung und Umsetzung von Kundenaufträgen in marktgängige und anwendungsorientierte Lösungen und Produkte«, kommentiert Prof. Hanke abschließend.

 

*Automatisierte Signal- und Bildverarbeitungs-Techniken für innovative ZfP-Sensorik zur Qualitätssicherung in der flexibilisierten Produktion von morgen